Mobbing in der Schule ist nicht neu und leider auch keine Seltenheit. Es sollte aber nicht verwechselt werden mit den ganz gewöhnlichen Streitigkeiten unter Klassenkameraden, die immer wieder vorkommen. Wenn jedoch ein Schüler über einen längeren Zeitraum immer wieder gehänselt oder angegriffen wird, wird von Mobbing gesprochen.
Die Ausprägung kann dabei ganz unterschiedlich sein: Abwertende Kommentare, Beschimpfungen, Ausgrenzung aus der Gruppe, Schädigung des Rufes, Beschädigung von Eigentum und körperliche Angriffe - diese Punkte können allesamt oder auch jeder für sich genommen Ausdruck von Mobbing sein.
Der betroffene Schüler zieht sich häufig zurück und sucht die Schuld für die Hänseleien bei sich selbst. Hilfe sucht er nur in seltenen Fällen, um nicht als Schwächling abgestempelt und noch stärker gemobbt zu werden.
Nicht immer sind Schüler die Täter, in einigen Fällen kann es auch vorkommen, dass ein Lehrer oder Betreuer zum Täter wird. Hier ist besonderes Fingerspitzengefühl gefragt, denn das Opfer traut sich in der Regel in diesem Fall noch weniger, seine Sorgen und Nöte mit Eltern oder anderen Personen, die helfen könnten, zu teilen.
Wie entsteht Mobbing in der Schule?
Damit Mobbing entstehen kann, müssen verschiedene Faktoren zusammenkommen. In der Schule treffen in einer Klasse ganz unterschiedliche Charaktere aufeinander, dass sich einige Schüler dabei nicht besonders mögen, ist ganz normal. Doch eine Abneigung von zwei Klassenkameraden ist noch kein Mobbing. Mobbing entsteht in der Regel erst in einer gruppendynamischen Situation, die nicht rechtzeitig unterbunden wird. Diese entsteht häufig, wenn eine Klasse neu zusammengesetzt wird, wenn es rivalisierende Gruppen innerhalb der Klasse gibt oder das Klima in der Klasse schlecht ist. In diesem Spannungsfeld sehen sich Kinder, die eine körperliche Auffälligkeit haben, sich anders als die Masse verhalten, einen Sprachfehler haben, keine Markenkleidung tragen etc. plötzlich Hänseleien ausgesetzt, die sich schnell zu Mobbing auswachsen können.