ABC in riesigen Buchstaben aus Holz

Legasthenie

Lese-REchtschreib-Schwäche - Was ist das eigentlich?

Rund 5% aller Schüler in Deutschland haben Schwierigkeiten das Lesen und Schreiben zu erlernen. Sie leiden an einer Teilleistungsstörung, die im Fachjargon Legasthenie heißt, häufig aber auch als Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) bezeichnet wird.
Kinder, die an Legasthenie leiden, können trotz enormer Anstrengungen und wiederholtem Üben nur schlecht Lesen und Schreiben, womit sie nach und nach immer weniger den Anforderungen des Unterrichts genügen können.
Trotz der verstärkten Aufmerksamkeit, die diese Teilleistungsstörung in den letzten Jahren erfahren hat, wird die Legasthenie immer noch bei vielen Grundschülern zu spät oder gar nicht erkannt. Häufig liegt es daran, dass sich Grundschullehrer um 30 Kinder gleichzeitig kümmern müssen und dabei in vielen Grundschulen schlicht größere Probleme als eine Lese-Rechtschreib-Schwäche auftreten. Daher sollten Eltern nicht warten, bis sie vom Klassenlehrer einen entsprechenden Hinweis bekommen, wenn sie denken, ihr Kind könnte von Legasthenie betroffen sein.

Typische Merkmale von Legasthenie

Eltern sollten die schulische Entwicklung ihres Kindes von Beginn an aufmerksam verfolgen, um mögliche Lernschwächen und andere Probleme in der Schule frühzeitig zu erkennen.

  • Typische Fehler
    Viele Kinder, die von Legasthenie betroffen sind, verwechseln immer wieder Buchstaben wie b und p sowie g und k, aber das ist längst nicht alles und sicherlich kein alleiniges Merkmal. Vielmehr haben Kinder mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche Probleme damit, Wortbilder in korrekter Weise zu speichern und Gehörtes richtig abzubilden. Daher kann es durchaus vorkommen, dass sie ein Wort immer wieder auf andere Weise schreiben und dabei natürlich hin und wieder auch einen Treffer landen. Im Prinzip raten sie jedes Mal, wenn sie ein Wort niederschreiben. Daher haben sie häufig weniger Probleme, wenn es darum geht, einen Text abzuschreiben. Doch wenn ein Diktat geschrieben wird oder sie einen Text frei formulieren müssen, kommt es zu erheblichen Problemen.
  • Lesen und Vorlesen
    Auch das laute Lesen bzw. Vorlesen ist für betroffene Kinder ein Problem. Sie machen zahlreiche Fehler, weil sie ganze Worte nicht erkennen oder lediglich von der ersten Wortsilbe auf den vermutlichen Rest des Wortes schließen.
    Betroffene Kinder korrigieren sich häufig selbst und haben große Schwierigkeiten unbekannte Texte vorzulesen. Fragen zum Inhalt des vorgelesenen Textes können nur schleppend oder gar nicht beantwortet werden, da Zusammenhänge häufig nicht erkannt werden.
  • Abwehrhaltung
    Ein typisches Merkmal für Legasthenie ist die Abwehrhaltung gegenüber Lesen und Schreiben. Kinder, die betroffen sind, greifen nur in äußerst seltenen Fällen selbst zu einem Buch und verweigern die Aufforderung selbst etwas vorzulesen, während sie sich gerne etwas vorlesen lassen.
    Beim Schreiben sieht es ganz ähnlich aus. Die Aufforderung die fehlende Milch oder etwas Ähnliches auf den Einkaufszettel zu schreiben, haben sie einfach vergessen usw.
  • Verändertes Verhalten
    Kinder, die an Legasthenie leiden, haben häufig nicht nur Probleme mit dem Lesen und Schreiben, sondern entwickeln wegen dieser Teilleistungsstörung ein geringes Selbstwertgefühl. Schulangst, Depressionen, Appetitlosigkeit und aggressives Verhalten können Ausdruck einer derartigen Schwäche sein.

Erkennst du diese Probleme bei deinem Kind, solltest du sie genauer beobachten und das Gespräch mit dem Klassenlehrer suchen. Auch ein Gespräch mit dem Schulpsychologen und ein entsprechender Legasthenie-Test sind zu empfehlen.

Was können Eltern tun?

Liegt der Verdacht auf eine Lese-Rechtschreib-Schwäche bei deinem Kind vor, solltest du möglichst rasch handeln. Zunächst solltest du einen Kinderarzt aufsuchen, um organische Ursachen für diese Teilleistungsstörung auszuschließen. In einigen Fällen können Schwerhörigkeit oder Einschränkungen des Sehvermögens ähnliche Symptome wie Legasthenie hervorrufen, die dann aber durch eine Brille oder ein Hörgerät behoben werden können.
Sind organische Ursachen als Grund ausgeschlossen, sollte eine psychologische Untersuchung des Kindes erfolgen, denn auch Ängste, Stress und andere psychische Belastungen können zu einer verminderten Fähigkeit im Bereich Lesen und Schreiben führen.
Anschließend wird in der Regel außerdem ein Intelligenztest durchgeführt, da die Teilleistungsstörung Legasthenie nicht auf mangelnde Intelligenz zurückzuführen ist. Betroffene Kinder leiden nicht unter mangelnder Intelligenz.

Therapie der Lese-Rechtschreib-Schwäche
Es gibt sehr erfolgreiche Behandlungsmöglichkeiten für Legasthenie. Ein Mehraufwand bei den Hausaufgaben oder beim Üben für Diktate kann die Schwäche aber in der Regel nicht beheben. Da die Legasthenie häufig von Problemen wie Schulangst oder mangelnder Konzentrationsfähigkeit begleitet werden, ist eine psychologische Betreuung in den meisten Fällen sinnvoll.
Der Bundesverband für Legasthenie bzw. die entsprechenden Landesverbände empfehlen Therapeuten, die auf die Behandlung der Lese-Rechtschreib-Schwäche spezialisiert sind.

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