Die Buchstaben des Alphabets sind völlig durcheinandergeraten

Konzentrationsstörung

Pass doch mal auf!
Wenn dein Kind nicht bei der Sache ist.

Viele Menschen haben Probleme, sich über längere Zeit auf eine Aufgabe oder einen Sachverhalt zu konzentrieren. Das ist ganz normal und häufig nur eine Phase. Doch einige Kinder können sich vom ersten Schultag an nicht auf den Unterricht konzentrieren, hampeln stattdessen herum und lenken ihre Mitschüler ab. Sie versäumen so Unterrichtsinhalte und können sich auch zu Hause nur schwer konzentrieren. Das Erledigen der Hausaufgaben wird oft zur Geduldsprobe für die Eltern. Bis zu einem gewissen Grad ist ein solches Verhalten von Kindern normal, vor allem, wenn gerade erst die Umgewöhnung vom Kindergarten auf die Grundschule erfolgt, denn der ABC-Schütze muss sich nach der Einschulung erst einmal an den Schulalltag und das Erledigen von Hausaufgaben gewöhnen. Hier bist du als Elternteil gefragt, dein Kind zuhause so gut es geht zu unterstützen und bei den Hausaufgaben zu helfen. Grundsätzlich ist es so, dass die Fähigkeit sich zu konzentrieren nicht angeboren ist, sondern erlernt werden muss. Hier bist du als Elternteil gefragt, schon lange vor dem ersten Schultag. Denn Kinder, die es von klein auf gewöhnt sind, sich auf eine bestimmte Sache zu konzentrieren, haben es in der Regel leichter, sich auch im Unterricht zurechtzufinden.
Manchmal sind es Kleinigkeiten, die dazu führen, dass die Konzentration nicht aufrechterhalten werden kann. Du solltest dir auch darüber klar sein, dass Kinder sich noch nicht so lange am Stück konzentrieren können, wie du es von dir selbst gewohnt bist. Lege daher bitte einen anderen Maßstab an. Das bedeutet allerdings nicht, dass du alles durchgehen lassen musst.

Anzeichen für Konzentrationsstörungen
Klar, die lauten Kinder, die niemals still sitzen können, fallen direkt auf. Dass sie sich nur schwer konzentrieren können, erkennen Eltern und Lehrer in der Regel recht schnell. Es gibt aber auch die ruhigen, träumerischen Kinder, die mit ihren Gedanken überall sind nur nicht bei der Sache. Auch dieses Verhalten kann Ausdruck einer Konzentrationsschwäche sein.
Oft kommen Flüchtigkeitsfehler vor, die sich mit der Zeit häufen, auch das leichte Abgelenktsein durch Kleinigkeiten ist ein typisches Anzeichen für eine Konzentrationsstörung.

Wie kann eine Konzentrationsschwäche behandelt werden?

Zunächst muss die Ursache für die Konzentrationsschwäche ermittelt werden. Suche dazu einen Kinderarzt auf und lasse dein Kind gründlich untersuchen. Denn Konzentrationsschwächen können durchaus organische Ursachen haben, die behandelt werden müssen. Zu einer gründlichen Untersuchung gehören daher auch ein Sehtest und ein Hörtest. Aber auch psychologische Faktoren, wie Stress, Angst oder Probleme in der Schule oder in der Familie können Auslöser für diese Lernschwäche sein.

Der Kinderarzt wird dein Kind gegebenenfalls an einen Spezialisten verweisen oder direkt Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen.
Bevor du zu Medikamenten für dein Kind greifst, solltest du folgende Dinge beachten:
Um sich konzentrieren zu können, benötigen Menschen Interesse, Neugier, Zeit und möglichst wenig Ablenkung. Eltern sollten daher darauf achten, dass während der Hausaufgaben kein Fernseher oder Radio läuft, dass Verabredungen mit Freunden erst für den späteren Nachmittag getroffen werden und auch sonst möglichst wenig Ablenkungen lauern.
Das Konzentrations- und Merkvermögen kann trainiert werden. Natürlich haben Kinder oft wenig Lust zu lernen oder die Hausaufgaben zu erledigen, schließlich gibt es so viele tolle andere Dinge. Doch mit ein wenig Übung bleibt auch dein Kind am Schreibtisch sitzen und macht seine Aufgaben.
Besser klappt das Ganze übrigens, wenn dein Kind gut ausgeruht ist, daher empfiehlt es sich, dass Kinder nach der Schule zunächst Mittagessen und anschließend 30-45 Minuten Pause machen - im Garten spielen oder einen Mittagsschlaf machen. Danach gelingt das Konzentrieren meist weitaus besser als direkt nach der Schule oder dem Mittagessen.

Konzentrationsstörung oder ADHS?

Kinder, die nicht über längere Zeit ruhig auf dem Stuhl sitzen können, dem Unterricht nur schwer folgen und sich ständig bewegen müssen, werden schnell als hyperaktiv abgestempelt. Dabei braucht es für eine wirkliche ADHS-Diagnose weitaus mehr.
Viele Kinder, vor allem in sehr jungen Jahren, denen ADHS zugeschrieben wird, sind einfach langsamer in der Entwicklung als Gleichaltrige. Ein Jahr länger im Kindergarten kann bei einigen Kindern wahre Wunder bewirken, doch das kommt heute nur noch selten vor, weil die meisten Eltern ihre Kinder so schnell wie möglich durch die Schule bringen möchten. Doch damit fangen viele Probleme erst an, einige Kinder sind einfach noch nicht so weit, sie können nicht 45 Minuten still sitzen, geschweige denn sich auf den Unterricht konzentrieren.
Eltern sollten daher nicht darauf drängen, dass ihr Kind unbedingt eingeschult wird, wenn sie bereits im Kindergarten Symptome erkennen, die darauf hindeuten, dass das Kind emotional und geistig noch nicht so weit ist.

Einige Übungen zur Konzentrationsförderung

  • Fernsehsendung als Quizz
    Seht euch gemeinsam die Lieblingssendung deines Kindes im Fernsehen an. Stellt  das Gerät anschließend ab und stellt euch gegenseitig Fragen zu dieser Sendung: "Welche Farbe hatte die Hose des Vaters? Wie heißt die Katze des Nachbarn? Welches Getränk gab es am Nachmittag?"
    Hat das gut geklappt, kannst du den Schwierigkeitsgrad beim nächsten Mal erhöhen: Drehe dazu den Ton leiser, sodass er gerade noch zu verstehen ist. Wie lange kann dein Kind ruhig bleiben und sich so konzentrieren, dass es den Inhalt der Sendung mitbekommt?
  • Schritte zählen
    Eigentlich hört es sich einfach an, doch die Herausforderung ist gar nicht so klein. Macht einen Spaziergang und zählt dabei die Schritte. Wer sich verzählt, muss von vorne beginnen.
    Der Schwierigkeitsgrad kann nach und nach gesteigert werden, indem nur der zweite, dritte, vierte Schritt usw. gezählt wird.
    Sind Schritte zu eintönig? Dann können auch Straßenlaternen, Haustüren oder Bäume gezählt werden. Eine besondere Herausforderung ist es, verschiedene Dinge zu zählen. Also zum Beispiel "Wie viele Bäume stehen auf dem Weg zum Spielplatz und an wie vielen Autos sind wir vorbeigekommen?"
  • Wegbeschreibung
    Suchen einen Ausgangspunkt und ein Ziel und lass dein Kind den Wegverlauf genau beschreiben. Zu Beginn kann es der Schulweg sein, dann vielleicht der Weg zum Kino oder zur Oma. Natürlich muss es sich um eine Strecke handeln, mit der dein Kind vertraut ist.
    Diese Übung kann mündlich oder schriftlich durchgeführt werden.
  • Koffer packen
    Das Kinderspiel "Ich packe meinen Koffer" ist eine ideale Konzentrationsübung für Kinder.
    Dein Kind denkt sich dazu einen Gegenstand aus, den es in einen imaginären Koffer packt. Dann bist du an der Reihe. Du nimmst zunächst den zuerst eingepackten Gegenstand und fügst einen weiteren hinzu. So geht es abwechselnd immer weiter. Dein Kind nennt also erst seinen ursprünglichen Gegenstand, dann den von dir eingepackten und fügt einen weiteren hinzu. Sobald ein Fehler passiert, geht es mit neuen Gegenständen los.
  • Wolken beobachten
    Bei gutem Wetter gehst du gemeinsam mit deinem Kind in den Garten oder auf den Balkon. Setz oder legt euch hin, sodass ihr einen guten Blick auf die Wolken habt. Beobacht die Wolken und beschreibt die Formen: Ist heute ein Elefant oder eine Zitrone am Himmel zu sehen? Wenn eine besondere Form entdeckt wird, werden die Augen geschlossen, dann langsam bis zehn zählen, die Augen wieder öffnen und die Wolke suchen - wer entdeckt sie zuerst?

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