Wenn es um das Kinderzimmer geht, ist es für viele Eltern eine echte Herausforderung einen Mittelweg zwischen Kontrolle und Privatsphäre zu finden. Dabei geht es den meisten Eltern in erster Linie darum, ihr Kind so gut es geht zu beschützen - vor den Gefahren des Internets, vor falschen Freunden und vor vielen anderen Dingen. Doch bei aller Fürsorge sollte die Privatsphäre des Kindes nicht in Vergessenheit geraten, denn Kinder brauchen auch Zeit für sich, müssen nicht alle Geheimnisse mit ihren Eltern teilen und müssen manche Dinge einfach ausprobieren.
Kinder haben übrigens sogar ein Recht auf Privatsphäre, so steht es in den UN-Kinderrechtskonventionen. Trotzdem ist das Kinderzimmer natürlich kein rechtsfreier Raum, trotz aller Forderungen nach Privatsphäre haben Eltern auch eine Aufsichtspflicht, die sie nicht vernachlässigen dürfen. Hin und wieder kommt es dabei zu Streit darüber, wo die Grenzen liegen. Das ist ein natürlicher Prozess, den es in fast allen Familien gibt und den es mit Abmachungen, Regeln und Vertrauen zu lösen gilt.
Auf die Frage, wie viel Privatsphäre Kinder brauchen, gibt es keine allgemeingültige Antwort, denn wie immer kommt es auf das Kind und dich als Elternteil an. Jedes Kind ist anders. Während manche Kinder bereits im Alter von drei oder vier Jahren schon gerne für eine Weile alleine in ihrem Kinderzimmer spielen, kleben andere in diesem Alter ständig an deinem Rockzipfel. Natürlich solltest du als Mutter oder Vater gelegentlich nach dem Rechten schauen, auch wenn sich dein Nachwuchs mit seinem Puppenhaus, Legosteinen oder einem Puzzle gerne selber beschäftigt. Je jünger dein Kind ist, desto wichtiger ist es, dass du hin und wieder einen Blick ins Kinderzimmer wirfst. Aber auch bei älteren Kindern solltest du sie nicht völlig sich selbst überlassen. Vor allem, wenn es verdächtig still wird, solltest du einen Blick riskieren. Dabei ist es ein Zeichen des gegenseitigen Respekts, vorher anzuklopfen.