Obst und Gemüse ist gesund für Kinder - ein kleines Mädchen ist eine große Splate Wassermelone

Wie bringe ich mein Kind dazu, Obst und Gemüse zu essen?

Immer nur Nudeln und Pommes? Es geht auch anders!

Kinder im Alter von etwa drei bis fünf Jahren stellen sich oft an, wenn es darum geht, Obst oder Gemüse zu essen. Ganz plötzlich schmecken Apfel, Orange, Spinat und Möhren nicht mehr. Entweder befinden sich die Kleinen gerade in einer gewöhnlichen Trotzphase oder ein Freund im Kindergarten hat beschlossen, dass Obst oder Gemüse einfach schrecklich sind. Natürlich kann es auch sein, dass dein Kind einfach eine bestimmte Sorte Obst oder Gemüse nicht mag. In diesem Fall sollte nicht lange gestritten werden, sondern nach einer Alternative gesucht werden. Wenn Orangen plötzlich nicht mehr angesagt sind, ist vielleicht die Mandarine immer noch sehr lecker? In den anderen Fällen wird es schon etwas komplizierte, dass Kind dazu zu bringen Obst und Gemüse zu essen. Unmöglich ist es aber nicht!

Grundsätzlich sollten Eltern darauf achten, dass Kinder verschiedene Lebensmittel probieren. Ein "Mag ich nicht" darf erst gelten, wenn das entsprechende Nahrungsmittel auch probiert wurde. Erst wenn zumindest eine grüne Bohne oder ein Pflaume gegessen wurde, kann eine Aussage über den Geschmack getroffen werden. Dieses Prinzip gilt es von Beginn an klarzumachen. So lässt sich auch manche Diskussion vermeiden. Außerdem empfiehlt es sich, beim Essen nicht zu fragen "Möchtest du auch Brokkoli oder nur Nudeln?", sondern direkt alle Bestandteile des Gerichts auf dem Teller anzurichten. Als hilfreich hat es sich in vielen Familien erwiesen, wenn Kinder zwei bis drei Gemüsesorten nennen dürfen, die sie gar nicht mögen. Mehr aber nicht. So lässt sich immer eine Alternative finden und derjenige, der keine Paprika möchte, muss dann eben die Tomaten essen.
Achte auch darauf, wenn es im Kindergarten oder in der Schule Mahlzeiten gibt, dass dort ein gewisser Anspruch an die Vielfalt herrscht. Oft haben Eltern Mitspracherechte, wenn es darum geht, einen Caterer auszuwählen. Hat ein Anbieter nur Pizza, Pommes und Fischstäbchen im Angebot, sind die Kinder vielleicht begeistert, aber Eltern sollten auf mehr Abwechslung und gesunde Bestandteile bestehen. Natürlich dürfen gelegentlich auch Lasagne, Nuggets & Co auf dem Speiseplan stehen, aber dies sollte nicht zur Gewohnheit werden.
Wichtig ist aber auch zu wissen, dass dein Kind nicht unbedingt jeden Tag drei verschiedene Sorten Obst und Gemüse zu sich nehmen muss. Wenn es dies von sich aus möchte und beim Essen begeistert ausprobiert, dann ist das natürlich toll und du solltest dieses Verhalten nicht einschränken. Wenn aber dein Nachwuchs sehr mäkelig beim Essen ist und nur wenige Sorten Obst und Gemüse mag, dann ist das vor allem im Alter bis zu etwa fünf Jahren völlig ok.
 

Eltern als Vorbild

Vor allem kleine Kinder sehen ihre Eltern als Vorbild an und ahmen vieles nach, was ihnen durch diese Bezugspersonen vorgemacht bzw. vorgelebt wird.
Wenn Eltern also selbst gerne viel Obst und Gemüse essen, werden Kinder auch eher für diese Lebensmittel zu begeistern sein, als wenn die Eltern selbst nur lustlos im Salat herumstochern und nur selten Obst essen.
Eltern sollten ihren Kindern daher bewusst vorleben, wie lecker Obst und Gemüse sein kann.

Bei der gemeinsamen Mahlzeit kann es hilfreich sein, ein Stück Gemüse auf die Gabel zu nehmen und genüsslich zu verspeisen. Anschließen einfach ein kleines Stück aufspießen und das Kind fragen, ob es nicht probieren möchte. In vielen Fällen hat diese Methode Erfolg.
Sei deinem Kind auch beim Essen ein Vorbild und das Problem mit der gesunden Ernährung löst sich ganz von selbst. In der Regel wird es dein Kind toll finden, das Gleiche zu essen wie du. Je mehr gesunde Bestandteile deine Mahlzeiten enthalten, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass deine Sprösslinge diese Ernährungsweise toll finden und viel probieren möchten.

Auf die Präsentation kommt es an

Häufig kommt es gar nicht so sehr auf das Was, sondern vielmehr auf das Wie an. Wie wird das Obst und Gemüse beim Essen präsentiert? Lieblos auf den Teller geklatscht oder im strengen Befehlston serviert? Kinder blocken hier schnell ab.

Besser ist es, neue Varianten auszuprobieren. Mag ein Kind zum Beispiel keinen Möhrensalat oder ist für Paprika gar nicht zu begeistern, kann es helfen, diese Gemüsearten einmal anders zuzubereiten. Schneide Paprika und Möhren in schmale Streifen und bereite dazu einen Kräuterquark zu. Das Dippen macht Spaß und auf einmal schmecken auch die bisher wenig geliebten Gemüsesorten.

Gurken können sehr gut mit einer Plätzchenform ausgestochen werden - und Gurkensalat in Herzchen- oder Sternform schmeckt doch gleich viel besser.
Tomaten oder Radieschen können mit ein paar kleinen Tupfern Mayonnaise oder Joghurt zu einem Fliegenpilz verwandelt werden - sieht lustig aus und schmeckt auch noch gut.

Auch ein selbstgemachter Smoothie ist eine gute Möglichkeit, Kinder für verschiedene Gemüsesorten zu begeistern. Hier kannst du wild kombinieren und zu verschiedenen Beeren gesellt sich noch eine Kiwi oder ein bisschen Spinat.

Oder wie wäre es mit einem lustigen Gesicht aus Tomaten, Gurken oder Paprikastreifen? Ein Brot mit Wurst lässt sich mit ein paar Gemüsestreifen schnell in eine gesunde und ausgewogene Mahlzeit verwandeln. Probiere es einfach aus.

Tipps & Tricks

Hilft die veränderte Präsentation nicht weiter, gibt es natürlich noch ein paar andere Tipps & Tricks, wie du dein Kind dazu bringen kannst, Obst und Gemüse zu essen.

  • Bereitet doch gemeinsam einen Obstsalat zu. Dabei darf das Kind helfen und sieht das Essen gleich mit ganz anderen Augen. Den Obstsalat mit einer kleinen Kugel Eis zu verfeinern kann dazu beitragen, dass er in den Augen des Kindes viel attraktiver wirkt.. So schmeckt das Obst gleich doppelt so gut.
  • Will dein Kind absolut kein Gemüse essen, kann es hilfreich sein, das Gemüse zu pürieren und unter die Nudel- oder Bratensoße zu mischen.
  • Auch Kartoffelbrei kommt bei Kindern gut an, etwas Sellerie oder ein paar Möhren hineinpüriert fallen oftmals gar nicht auf.
  • Auch ein Bananenbrei oder Kirschquark kommen bei Kindern gut an. Da ist das gesunde Obst einfach untergemischt.
  • Ähnlich kannst du mit Pudding verfahren - gib einfach Aprikosen oder Pfirsiche in eine Schüssel und anschließend Vanillepudding darüber.