Ein Baby mit Mütze und Latzhose liegt neben einem Havaneser Hund auf dem Rasen

Baby und Hund in der Familie

Hund und Baby - Schritt für Schritt zur ewigen Freundschaft.

Viele Familien in Deutschland haben einen Hund. Der Vierbeiner genießt viel Aufmerksamkeit und gilt als der beste Freund des Menschen. Doch, was geschieht, wenn sich Nachwuchs ankündigt und die Familie größer wird. Hund und Baby - kann das gut gehen? Schließlich können nicht nur Menschen, sondern auch Tiere mit Eifersucht reagieren. Für Hund und Halter ist es daher wichtig, sich auf die neue Situation vorzubereiten, damit sie möglichst reibungslos bewältigt werden kann.

In den meisten Fällen ändern sich die Gewohnheiten mit der Ankunft eines neuen Familienmitglieds ganz enorm. Für einen Hund ist dies nur schwer zu verstehen, daher sollte viel Wert auf die Vorbereitung gelegt werden und die Behandlung des Tieres keine allzu großen Änderungen erfahren. Durfte der Hund bisher im Bett schlafen oder auf dem Sofa liegen, dann sollte er das weiterhin dürfen. Wichtig ist es auch, den Vierbeiner nicht zurückzustoßen. Hält ein Elternteil das Baby auf dem Arm und schimpft gleichzeitig den Hund aus, dann kann dieser das als Zurückweisung empfinden, auch deutlich reduzierte Streicheleinheiten, unregelmäßige Fütterung usw. lassen den Hund an seiner Stellung innerhalb der Familie zweifeln und fördern eifersüchtiges Verhalten. Besser ist es hingegen, den Hund an möglichst vielen Aktivitäten mit dem Baby teilhaben zu lassen, so kann er sich an das neue Familienmitglied gewöhnen und fühlt sich nicht zurückgesetzt.

Idealerweise wird schon früh damit begonnen, den Hund auf die neue, für ihn herausfordernde Situation, zu gewöhnen. Dein Hund sollte so früh wie möglich lernen, dass sich viele Gewohnheiten verändern. So hat er Zeit, sich daran anzupassen und sich entsprechend zu verhalten.

Natürlich gibt es im Laufe der Zeit auch Regeln, die das Kleinkind im Umgang mit dem Hund erlernen muss. Viele Eltern vergessen diesen Punkt und wundern sich, dass es auf einmal Probleme gibt, wenn das Kind etwas älter wird. Auch hier kann einiges schiefgehen, aber wenn du von Beginn an auf ein gutes Miteinander setzt, wirst du von diesen Problemen mit großer Sicherheit verschont.

Wichtige Tipps für Hund und Herrchen

  • Bereits vor der Geburt sollte dem Hund die Möglichkeit gegeben werden, sich an den Umgang mit kleinen Kindern zu gewöhnen. Vielleicht gibt es Kinder in der Verwandtschaft oder Nachbarschaft mit denen der Hund ein paar Mal unter Aufsicht spielen kann.
  • Gassigehen mit Hund und Kinderwagen will geübt sein, besonders wenn der Hund etwas größer ist und viel Bewegungsdrang hat. Du solltest deinem Hund schon vorher beibringen, leinenführig zu laufen und auf deine Kommandos zu hören, dann wird auch der Spaziergang mit dem Kinderwagen keine zu große Hürde darstellen. Wenn es möglich ist, dann übe ganz gezielt. Begleitet Freunde oder Bekannte, die mit dem Kinderwagen unterwegs auf ihren Spaziergängen. So kann sich der Hund an ein ruhiges Laufen neben dem Kinderwagen gewöhnen.
  • Sobald das Baby auf der Welt ist, kannst du ein Kleidungsstück aus dem Krankenhaus mit nach Hause bringen, um den Hund daran schnuppern zu lassen, so kann er sich bereits vor dem Eintreffen des neuen Familienmitglieds mit dessen Geruch vertraut machen.
  • Auch nach der Geburt sollte dem Hund die gleiche Aufmerksamkeit wie zuvor geschenkt werden, so fühlt er sich nicht zurückgestoßen und reagiert viel entspannter.
  • Lasse dein Baby und deinen Hund nicht alleine. Hier kann auch durch unbeabsichtigtes Verhalten Schaden entstehen. Vertrauen ist gut, aber das Verhalten deines Hundes ist nicht zu 100% vorhersehbar. Unter Stress kann er anders reagieren als erwartet.

Rückzugsort respektieren

Sowohl Menschen als auch Tier benötigen einen Rückzugsort, an dem sie ganz in Ruhe sind und sich sicher fühlen können. Für einen Hund ist dies meist eine Decke oder ein Körbchen. Dieser Platz sollte ganz allein für den Hund reserviert sein, auch dann, wenn das Kind krabbeln oder laufen lernt und seine Umgebung erkundet. Körbchen oder Decke sind tabu - das sollte dem Kind von Anfang an klargemacht werden. Wichtig ist auch, dass der Hund ungestört fressen kann. Am Fressnapf hat das Kind während das Tier frisst, und auch sonst, nichts zu suchen. Gleichzeitig muss das Kind lernen, dass ein Haustier kein Spielzeug ist, am Fell, an den Ohren oder am Schwanz ziehen ist nicht erlaubt. Eltern, die sehen, dass ihr Kind dies tut, sollten direkt eingreifen - so lernt das Kind seine Grenzen kennen und der Hund fühlt sich von Herrchen bzw. Frauchen beschützt.

Im Gegenzug muss der Hund lernen, dass das Babybett oder die Wiege kein Ort für ihn ist. Klare Ansagen helfen, dem Vierbeiner diese Grenzen beizubringen. Es kann auch hilfreich sein, ganze Räume für den Hund zur Tabu-Zone zu erklären. Dies kann schon vor der Ankunft des neuen Familienmitglieds geübt werden.

Hundetrainer

Werdende oder frischgebackene Eltern, die sich unsicher fühlen, wie sie mit ihrem Hund umgehen sollen, können die Dienste eines Hundetrainers in Anspruch nehmen. Dieser besucht die Familie und gibt wertvolle Tipps zum Umgang mit Hund und Baby. Scheue dich nicht, Kontakt zu einem Hundetrainer aufzunehmen und dich beraten zu lassen. Je eher du Probleme erkennst und gegen sie vorgehst, umso schneller und leichter lassen sie sich beheben.

Tipps für werdende Eltern