Ein kleines Mädchen mit langen dunklen Haaren und blauem Kleid spielt auf einer Kinder-E-Gitarre

Ein Musikinstrument lernen

Blockflöte, Pauke oder Trompete? Welches Instrument sollten Kinder lernen?

Kinder haben Spaß an Musik. Bereits Kleinkinder singen, summen und klatschen gerne, sie haben Freude daran, Geräusche zu erzeugen und nachzuahmen. Diese Musikalität kann von den Eltern gefördert werden. Ob im Rahmen der musikalischen Früherziehung, durch Vorsingen von Kinderliedern oder einen Kurs an der Musikschule - die Möglichkeiten sind vielfältig.

Im Alter von etwa sechs Jahren sind die meisten Kinder soweit, dass sie ein Musikinstrument erlernen können. Das spielerische Heranführen an das Instrument sollte dabei im Vordergrund stehen, das Experimentieren und spontane Musizieren ist in dieser Phase besonders wichtig. Ab dem Alter von etwa acht Jahren kommen auch Musikstunden infrage, bei der ein Instrument "ernsthaft" erlernt wird.

Viele Eltern fragen sich, ob ihr Kind wirklich musikalisch ist und damit in der Lage, Gitarre, Klavier oder Flöte zu lernen. So einfach lässt sich diese Frage nicht beantworten. Das musst du zusammen mit deinem Kind herausfinden. Natürlich gibt es einige Mädchen und Jungen, die ein besonders gutes Gefühl für Rythmus oder Tonlagen haben, während sich andere Kinder damit eher schwertun. Aber auch wenn dein Kind beim Singen nicht unbedingt die Töne trifft, ist das kein Grund, kein Instrument zu erlernen. Viele Musiklehrer sind der Ansicht, dass jedes Kind grundsätzlich dazu in der Lage ist, ein Instrument zu spielen. Wenn die entsprechende Motivation vorhanden ist und der Unterricht entsprechend gestaltet wird, haben fast alle Kinder Spaß am Musizieren. Das Klavierspielen oder die virtuose Beherrschung einer Geige ist noch keinem Kind in den Schoß gefallen, auch wenn es dem einen oder anderen Nachwuchsmusiker sicherlich leichter fällt als dem anderen. Aber grundsätzlich lässt sich eine gewisse Musikalität einüben.
Besuche doch eine Beratung oder einen Schnupperkurs in der örtlichen Musikschule oder bei einem Musikverein, um herauszufinden, an welchem Instrument dein Kind Spaß hat und wie der Musiklehrer die Aussichten einschätzt.

10 Gründe, warum dein Kind ein Musinkinstrument lernen sollte

  • Kinder, die musizieren sind besser in der Schule
  • Musizieren stärkt das Selbstvertrauen
  • Soziale Kompetenzen werden gefördert
  • Fähigkeit zur Selbstreflektion nimmt zu
  • Musizieren kann die Hirnaktivität fördern
  • Geduld und Durchhaltevermögen werden trainiert
  • Musizieren steigert die Konzentrationsfähigkeit
  • Kreativität wird geschult und gefördert
  • Möglichkeit, Gefühle in Musik auszudrücken
  • Musizieren ist eine gute Basis, um Freunde zu finden

Welches Instrument ist für mein Kind geeignet?

Welches Musikinstrument, für welches Kind geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen natürlich vom Alter. Während Klavier und Geige auch für kleine Kinderhände geeignet sind, kommen Oboe, Klarinette und Saxophon eher für Jugendliche infrage. Kinder, die ein Blasinstrument erlernen möchten, sind anfangs mit der Blockflöte sehr gut beraten. Fingerfertigkeit und Musikalität können auf diesem Instrument geschult werden, ehe der Umstieg auf ein anderes Instrument erfolgt. Bei Blechblasinstrumenten, wie der Trompete oder der Posaune, ist es wichtig, dass die Schneidezähne ausgewachsen sind, da es sonst Probleme mit den Zähnen kommen kann.
Grundsätzlich sollte die Körpergröße zum Instrument passen, sonst fällt das Musizieren unnötig schwer. Von einigen Musikinstrumenten gibt es inzwischen sogar kleinere Ausgaben, sodass auch jüngere Kinder schon Saxophon lernen können.

Natürlich ist auch das Interesse des Kindes für ein bestimmtes Musikinstrument von Bedeutung. Ob Gitarre, Schlagzeug oder Orgel - einige Musikschulen bieten Schnupperkurse an, in denen Kinder die Möglichkeit haben, die unterschiedlichsten Instrumente auszuprobieren, um sich anschließend für Eines entscheiden zu können.

Eltern sollten darauf achten, dass sie ihren Kindern kein Instrument aufzwingen. Nur weil die Mutter eine begabte Klavierspielerin ist oder der Vater mit Leidenschaft Trompete spielt, sollte das Kind nicht gezwungen werden, genau dieses Instrument zu erlernen. Meistens zeigt sich das Interesse ganz von selbst, wenn nicht darf auch ein wenig nachgeholfen werden, aber im Großen und Ganzen sollte die Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Instrument beim Kind liegen. Schließlich muss es Spaß am Musizieren haben, damit das regelmäßige Üben nicht zur Qual wird und sich Erfolge zeigen.

Das Üben - Pflicht, Qual oder klappt es freiwillig?

Wer das Spielen eines Musikinstruments lernen möchte, muss üben. Doch wie viel Übung muss sein und wann wird das Üben zum Zwang?

Eltern möchten ihre Kinder gerne fördern - das ist auch gut so! Eine Begabung sollte sogar gefördert werden, doch nur bis zu einem bestimmten Punkt. Ist ein Kind musikalisch und hat ein Talent für ein bestimmtes Instrument, dann sollten Eltern dies fördern. Das Erinnern ans Üben und den Musikunterricht gehört ebenfalls dazu. Zeigt sich aber, dass ein Kind kein Interesse am Musizieren hat, sollte über ein anderes Hobby nachgedacht werden. Bis zum Alter von etwa 10 Jahren sollte das Üben vor allem Spaß machen - die Freude an den Tönen, am eigenen Fortschritt und am Rhythmus sollten unbedingt im Vordergrund stehen. Möchte das Kind auch danach noch ein Instrument spielen oder ein Neues erlernen, wird die Sache etwas ernster. Regelmäßiges, am besten tägliches Üben gehört dann dazu. Doch die Dauer sollte vom Kind selbst mitbestimmt werden.

Wenn dein Kind sich täglich von selbst auf den Klavierhocker setzt und in die Tasten haut, bist du in einer glücklichen Position. Allerdings solltest du unter Umständen bremsend eingreifen, sollte der kleine Musikant mit allzu viel Eifer bei der Sache sein. Zwei bis drei Stunden Musizieren pro Tag sind etwas viel, achte darauf, dass auch noch Zeit für andere Dinge bleibt.
Wenn dein Kind allerdings keine Lust verspürt, die Gitarre hervozuholen oder nur lustlos darauf herumklimpert, solltest du der Sache auf den Grund gehen. Ist es nur eine aktuelle Laune oder ist das Interesse grundsätzlich verloren? Oder gibt es einen ganz anderen Grund, warum deinem Kind die Lust am Instrument vergangangen ist?